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Wein im Gebirge – Südtiroler Bergwein in 3 Stationen

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Kerner "Gall" 2021 - 0.75l - Griesserhof
Kerner "Gall" 2021 Griesserhof Griesserhof
0,75 l (€ 23,20/1 l)
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Inhalt:

Weinbau in hohen Lagen – Klimawandel als Innovationsmotor
Höhere Lage, niedrigere Temperatur, größeres Potential
700-750 m: Riesling „Weingarten Windbichel“ – Weingut Unterortl Castel Juval
800-900 m: Kerner „Gall“ – Weingut Griesserhof
1.000 m: Müller Thurgau „Feldmarschall von Fenner“ – Tiefenbrunner 

Mit stolzen 3.905 Höhenmetern ist der berühmte Ortler Südtirols höchster Punkt. Südtirols tiefster Punkt ist die südlichste Gemeinde der Provinz Bozen, Salurn mit knapp 224 Höhenmetern. Ein derart breitgefächertes Höhenprofil bedeutet auch eine außerordentliche Vielfalt im Lagenspektrum des hiesigen Weinbaus. Vom fruchtig fülligen Lagrein im Bozner Talkessel bis zum klirrend knackigen Kerner aus dem Eisacktal, in Südtirol entstehen je nach Lage grundverschiedene Weine, die stets für was Neues zum Entdecken sorgen.

In diesem Artikel widmen wir uns den besonders hohen Lagen, schauen uns an, wie sie sich auf die Pflanzen und den Wein auswirken und wer die unerschrockenen Gesichter hinter diesen Höhenfliegern sind. Zuerst aber ein paar Worte zum „Wieso?“ des Weinbaus in luftigen Höhen. 

Weinbau in hohen Lagen – Klimawandel als Innovationsmotor

Die Entscheidung, Wein in nahezu unwirtlichen Steillagen und schwindelerregenden Höhen anzubauen kann natürlich eine rein stilistische sein. Vielleicht will die eine oder andere Winzerin ihr Können unter Beweis stellen, vielleicht ist es für den einen oder anderen auch ein Leidenschaftsprojekt. Doch in den allermeisten Fällen ist der Grund für dieses Wagnis ein sehr viel pragmatischerer, dringenderer: der Klimawandel.

Durch den Klimawandel haben sich viele bestehende Weinbauflächen erwärmt, wodurch sich ein Trend unausgewogener, säurearmer und oft alkoholintensiver Weine abgezeichnet hat. Durch ein Verlagern der Weinberge in höhere Lagen, lässt sich diesen Auswirkungen der Erwärmung entgegenwirken. 

Höhere Lage, niedrigere Temperatur, größeres Potential 

Pro 100 m Meereshöhe verringert sich die Durchschnittstemperatur im Weinberg um ca. 0,6 °C. Zusammen mit den stärkeren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die mit höheren Lagen einhergehen, haben die Winzer hier ein wertvolles Werkzeug zur Balancierung ihrer Weine in der Hand. So verlangsamt sich nämlich der Wachstumszyklus der Rebe und der Säuregehalt im Wein steigt, während der Alkoholgrad sinkt.

Höhere Lagen bedeuten auch mehr UVB-Strahlen. Sie sorgen dafür, dass die Beeren dickere Häute mit einer stärkeren Konzentration an Antioxidantien entwickeln. Dies erhöht die Intensität der Farb- und Geschmacksstoffe sowie den Tanningehalt, was wiederum ein tendenziell höheres Alterungspotential bedingt.

Wie sich verschiedene Winzer die Lagenvielfalt der Südtiroler Berge zunutze machen, wollen wir uns an konkreten Beispielen ansehen. 

 

700-750 m: Riesling „Weingarten Windbichel“ – Weingut Unterortl Castel Juval

Das Vinschgau ist das niederschlagärmste Tal Südtirols und die Gegend um den Sonnenberg gilt als eine der sonnenreichsten des Landes. Kein Wunder, dass sich hier die steigenden Temperaturen im Weinberg besonders stark bemerkbar machen.

In einer bemerkenswert steilen und steinigen Südlage auf 700-750 m ü. M. bei Juval baut das Weingut Unterortl ihren Riesling „Weingarten Windbichel“ an. Die Trauben gedeihen in der höchsten Rieslinglage des Weinguts in einem windigen Mikroklima mit besonders starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.

Im Wein kommt die einzigartige Lage dank der Edelstahlreife unverfälscht zum Ausdruck: Strahlendes Strohgelb, saubere Frucht in der Nase mit Pfirsich, Ananas und Zitrus und ein unglaublich strammer und präziser Gaumen mit saftiger Frische und klarer Mineralität. Ein  Vorzeigeriesling der konsequent trockenen Spielart, der sein Terroir stolz im Glas zum Ausdruck bringt. 

 

800-900 m: Kerner „Gall“ – Weingut Griesserhof

Kerner "Gall"

Am anderen Ende Südtirols bietet das Eisacktal mindestens genauso gute Bedingungen für hochgelegenen Weinbau wie das Vinschgau. Das Eisacktal ist für seine einmalig frischen und mineralischen Weißweine bekannt und gilt als das nördlichste Weinbaugebiet Italiens.

Ganz im Norden des Nordens finden wir den Griesserhof und seine einzigartige Lage Gall. Der ca. 1 ha große Weinberg liegt auf 800-900 m ü. M. in Südost-Ausrichtung. Dank der sonnenexponierten Lage wird es im Weinberg trotz der Höhe tagsüber sehr warm, nachts kühlt der Wind aus dem Schalderertal die Rebzeilen wieder rapide ab.

Der Kerner – ohnehin schon Eisacktaler Lokalmatador – entfaltet hier sein volles Potential: Exotik, grüne Noten und etwas floral Süßes im Bukett. Am Gaumen präsente Wärme mit unglaublich intensiver, aber hervorragend integrierter Säure. Ein genialer Wein zu vegetarischen Sommergerichten. 

 

1.000 m: Müller Thurgau „Feldmarschall von Fenner“ – Tiefenbrunner

 

Eine Lokallegende aus stürmischen Höhen: Der Müller-Thurgau „Feldmarschall von Fenner“. Seit über 40 Jahren ist er fest im Sortiment des Weinguts Tiefenbrunner verankert und ebenso tief in der Familienhistorie verwurzelt. Dieser einmalige Müller Thurgau ist das Lebenswerk des verstorbenen Winzers Herbert Tiefenbrunner und jeder Jahrgang seit 2015 wird in seinem Gedenken gekeltert.

Der „Feldmarschall von Fenner“ entsteht auf 1.000 m ü. M. am Fennberg oberhalb von Margreid im Unterland. Die flache Hanglage in Südausrichtung und der Schutz vor dem Nordwind durch die mächtige Rotwand  im Rücken des Weinbergs sorgen für das perfekte Zusammenspiel aus Frische und Wärme.  Die Böden sind von Gletschermoränengestein geprägt und haben einen hohen Salzgehalt.

Diese geoklimatische Einzigartigkeit drückt sich im Wein in markanten Frucht- und Kräuternoten aus. An der Nase geben Pfirsich, Aprikose und weiße Blüten den Ton an, mit zunehmender Reife bereichert etwas mineralische Würze das Bukett. Am Gaumen gibt sich der Müller Thurgau energisch mit viel Kraft und Frische, bleibt aber elegant harmonisch mit ausgezeichneter Struktur und großer Länge.

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